Problem: Darmparasiten bei Hund und Katz‘ — und Mensch!

Sie haben mit Sicher­heit schon davon gehört und irgend­wie weiß auch fast jeder Tier­be­sit­zer, dass Hund und Katze ent­wurmt werden sollten. Kaum einer weiß aber, worum es sich genau handelt, wo das Haus­tier sich die besag­ten „Unter­mie­ter“ ein­fängt, was sie bewir­ken und vor allem wie und wie oft man am Besten dagegen vor gehen sollte. Und das nicht nur zum Schutz des Tieres, sondern auch zum Schutz des Menschen.

Hier kommt DR.TIER in’s Spiel: Mit grund­le­gen­den Infor­ma­tio­nen zum Thema Würmer & Co. ver­su­chen wir etwas Licht in’s Dunkel zu bringen und Ihnen zu helfen, richtig zu reagieren.

1. Was für Plagegeister gibt’s und wie kommen die in’s Tier?

Spul­wurm
V.a. Toxo­ca­ra canis (Hund) bzw. Toxo­ca­ra mystax (Katze)
Aus­se­hen: Spin­del­för­mi­ger Körper bis zu einer Größe von bis zu 50cm.
Infek­ti­on: Tiere können sich mit Spul­wür­mern auf ver­schie­de­ne Weise infi­zie­ren: Zum einen werden die Wurm­ei­er oral auf­ge­nom­men. Jedoch infi­zie­ren sich Welpen auch über die Mut­ter­milch und sogar vor der Geburt über die Plazenta.


Haken­wurm
V.a. Ancy­losto­ma tubae­formae (Hund und Katze)
Aus­se­hen: runder Quer­schnitt, bis zu einem Zen­ti­me­ter lang.
Infek­ti­on: Haken­wür­mer werden vor allem mit der Mut­ter­milch an die Welpen weitergegeben.


Band­wurm
V.a. Echi­no­coc­cus spp., Diphy­li­di­um spp. und Taenia spp. (Hund und Katze)
Aus­se­hen: flacher, band­för­mi­ger Körper, wenige Mil­li­me­ter bis mehrere Meter lang.
Infek­ti­on: Die Infek­ti­on mit Band­wür­mern erfolgt v.a. Oral über die Auf­nah­me von Wurmeiern.

Herz­wurm
Dir­fi­la­ria immitis (Hund, sehr selten Katze)
Aus­se­hen: ca. 1mm dick und bis zu 20-30cm lang. Ent­wi­ckeln sich im Herz!
Infek­ti­on: Herz­wür­mer werden über Stech­mü­cken über­tra­gen, wobei sich die Würmer dann nicht im Darm, sondern im Herzen vermehren.


Giardie
Giardia duo­den­a­lis (Hund und Katze)
Aus­se­hen: kleine Ein­zeller, mit bloßem Auge nicht sichtbar.
Infek­ti­on: Die Infek­ti­on mit Giar­dien erfolgt durch infek­tiö­se Zysten über kon­ta­mi­ner­tes Futter, Wasser oder Schmierinfektionen.

2. Was bewirken sie?

Bei Hund und Katze: Wurm­be­fall kann sich mit unter­schied­lichs­ten Sym­pto­men bemerk­bar machen. Bei Welpen und Jung­tie­ren sind die häu­figs­ten Sym­pto­me Erbre­chen, schlei­mi­ger und teil­wei­se blu­ti­ger Durch­fall, auf­ge­bläh­ter und druck­emp­find­li­cher Bauch, Koliken sowie wie­der­keh­ren­des Fieber. Aber auch Lun­gen­ent­zün­dun­gen, Husten und Nasen­aus­fluss können Folgen von Para­si­ten sein. Auch kommt es häufig zu Nähr­stoff­man­gel, Abma­ge­rung und Ent­wick­lungs­stö­run­gen. Das Haar­kleid wird strup­pig und glanz­los. Bei sehr jungen Tieren kann ein Wurm­be­fall auch zum Tode führen!

Bei erwach­se­nen Tieren treten von gering­gra­di­gen Magen-Darm-Stö­run­gen, Appe­tit­lo­sig­keit und Gewichts­ver­lust bis Blut­ar­mut, Eiweiß­man­gel, starken Was­ser­ver­lust, Ver­stop­fung und blutig-schlei­mi­gem Durch­fall auf. In schlim­men Fällen kann es auch zu Darm­rup­tu­ren und damit zum Tod kommen.

3. Wie kann man Darmparasiten erkennen?

Manche Würmer kann man im Kot der Tiere mit bloßem Auge sehen. Bei manchen Tieren kleben sie auch im Fell. Giar­dien sind jedoch mit bloßem Auge nicht sicht­bar. Hierfür ver­wen­det man spe­zi­el­le Labor­tech­ni­ken, mit denen ein Giar­dien­be­fall nach­ge­wie­sen werden kann. Oft sind aber nur oben beschrie­be­ne Sym­pto­me zu sehen. Dann sollte eine Labor­un­ter­su­chung des Kots durch­ge­führt werden.

HIERBEI IST ZU BEACHTEN: Viele Para­si­ten werden nicht per­ma­nent mit dem Kot aus­ge­schie­den. Daher emp­fiehlt sich die Unter­su­chung einer soge­nann­ten Sam­mel­kot­pro­be. Hierfür wird Kot von min­des­tens drei auf­ein­an­der­fol­gen­den Tagen gesam­melt und unter­sucht. So ist gewähr­leis­tet, dass bei einem Para­si­ten­be­fall diese auch nach­ge­wie­sen werden können.

4. Welche Gefahren bestehen für den Menschen?

Durch direk­ten, kör­per­li­chen Kontakt zu unseren Haus­tie­ren sind vor allem Kinder gefähr­det, sich mit den Endo­pa­ra­si­ten zu infi­zie­ren. Da Würmer und deren Eier auch im Fell der Tiere vor­kom­men, kann sich der Mensch auch durch Strei­cheln anste­cken. Oftmals ver­lau­fen Wurm­in­fek­tio­nen symptomlos.

Jedoch neigen Kinder häu­fi­ger zu all­er­gi­schen Reak­tio­nen wie Asthma, Bron­chi­tis und Ekzemen. Auch ent­zünd­li­che Ver­än­de­run­gen der Haut treten auf. Eine Giar­dien-Infek­ti­on kann zu Durch­fall, Man­gel­er­näh­rung und Wachs­tums­ver­zö­ge­run­gen führen. Sollten Sie Sym­pto­me fest­stel­len, sollten Sie Ihren Haus­arzt oder Kin­der­arzt kontaktieren.

5. Was kann man dagegen tun?

Die ein­fachs­te Methode sich und sein Tier vor Darm­pa­ra­si­ten zu schüt­zen, ist eine regel­mä­ßi­ge Ent­wur­mung des Haus­tiers. Hierfür stehen ver­schie­de­ne Medi­ka­men­te wie Tablet­te, Paste oder Spot-on zur Verfügung.

WICHTIG: Eine Ent­wur­mung bietet keinen anhal­ten­den Schutz! Bei einer Ent­wur­mung werden nur Darm­pa­ra­si­ten bekämpft, welche sich zu dieser Zeit im Tier­kör­per befin­den. Sie schüt­zen jedoch nicht vor einer erneu­ten Infek­ti­on. Daher sollten Hund und Katzen min­des­tens 4mal im Jahr ent­wurmt werden. Haben die Tiere Kontakt zu Kindern, sollte eine Ent­wur­mung öfter durch­ge­führt werden. Auch reine Woh­nungs­kat­zen sollten min­des­tens ein bis zweimal im Jahr ent­wurmt werden. Wurm­ei­er können auch über Klei­dung und Schuhe in die Wohnung gelan­gen und dort die Katzen infizieren.

6. Kann man noch mehr tun?

Wenn bei Ihrem Haus­tier Darm­pa­ra­si­ten fest­ge­stellt wurden, sollten Sie einen Tier­arzt auf­su­chen. Dieser ver­schreibt Ihrem Haus­tier das pas­sen­de Medi­ka­ment. Des­wei­te­ren sollten Sie Kat­zen­toi­let­ten, Decken und ver­gleich­ba­res gründ­lich waschen und des­in­fi­zie­ren. Zumin­dest lang­haa­ri­ge Hunde und Katzen sollten gründ­lich sham­poo­niert werden, um Para­si­ten und Wurm­ei­er, welche im Fell der Tiere kleben, zu beseitigen.

Kurz und Knapp.

Hundewelpen entwurmen. Aber wann?

  • erst­mals 2 Wochen nach der Geburt
  • noch­mals im Alter von 5 Wochen und mit 8 Wochen
  • bei starkem Befall zusätz­lich mit 12 Wochen nochmals
  • die Hun­de­ma­ma am besten mit den Welpen zusam­men entwurmen
  • Unsere Emp­feh­lung: Hun­de­wel­pen min­des­tens einmal pro Monat
  • bis zum Alter von 6 Monaten entwurmen

Katzenwelpen entwurmen. Aber wann?

  • Ent­wur­mung in der dritten, fünften und siebten Lebenswoche
  • Auch die Mama gleich mit entwurmen
  • Unsere Emp­feh­lung: Kat­zen­wel­pen min­des­tens einmal im Monat
  • bis zum Alter von 6 Monaten entwurmen

Erwachsene Hunde und Katzen entwurmen. Aber wann?

  • Min­des­tens alle 3 Monaten
  • Bei Kontakt zu Kindern häu­fi­ger entwurmen
Quelle: Intervet International B.V.

 

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Dann schrei­ben Sie uns oder rufen Sie uns an.

Herz­lichst, Ihr 

DR.TIER
Dr. med. vet. Stefan Kuscha
Egma­ting. München.