Sie sind dran.
Zum Abschluss unserer großen Gesundheits-Serie „Zahn um Zahn“ fassen wir noch einmal zusammen: Wir wissen jetzt, wie ein Zahn aufgebaut ist und wozu so ein Zahn gut ist (Teil 1). Wir wissen auch, wie mangelnde Zahnpflege sich auf den Zahn, das Zahnfleisch und den Körper unseres Haustiers auswirken kann (Teil 2). Und wir haben erfahren, was auf Sie, Ihr Tier und den Tierarzt zu kommt, wenn die Zähne nicht die nötige Pflege erhalten (Teil 3). Der richtige Zeitpunkt also, um Ihnen ein paar Tipps und Tricks zur richtigen Pflege der Zähne Ihres Haustiers nahe zu bringen.
Die Themen
- Teil 1: Worum’s geht – Grundlagen der Zahngesundheit.
- Teil 2: Was es sein kann – Zahnbelag, Zahnstein, Karies & Co.
- Teil 3: Wenn’s ernst wird – wichtige Behandlungsmethoden.
- Teil 4: Was Sie tun können – Prophylaxemaßnahmen.
Was Sie tun können – Prophylaxemaßnahmen.
So wie Sie sich – im Idealfall – täglich die Zähne putzen, um Ihren Zahnarzt nicht allzu oft zu sehen, so gilt das auch in ähnlicher Form für Ihr liebstes Haustier. Mit ein wenig Pflege können Sie Ihrem Hund oder Ihrer Katze den ein oder anderen Schmerz an Zähnen und Zahnfleisch ersparen. Welcher Schmerz das sein kann und welche Konsequenzen er haben kann, hat DR.TIER in den vorherigen Artikeln unserer großen Serie „Zahn um Zahn“ ja bereits erklärt.
Um die Zähne Ihres Tieres so lange wie möglich gesund zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Zahnpflege, die wir in Text, Bild und einer kleinen Anleitung jeweils vorstellen wollen:
Zähneputzen – von klein auf.
Am effektivsten ist immernoch das tägliche Zähneputzen! Das finden leider viel zu viele Tierbesitzer noch etwas befremdlich, es hilft aber, die täglich anfallenden Zahnbeläge weitestgehend zu entfernen und somit die Entstehung von Zahnstein und Zahnfleischentzündung zu verhindern – wie beim Menschen eben auch.
Dafür gibt’s eine ganze Reihe speziell für das Tiergebiss entwickelter Zahnbürsten, um möglichst jede Ecke im Maul gut erreichen zu können. Eines sollten Sie aber bitte erst gar nicht versuchen: NICHT mit einer für Menschen gedachten Zahnpasta putzen! Die schmeckt für unsere Haustiere meist ganz fürchterlich. Hier gibt es spezielle Tierzahnpasta, z.B. auch mit Hühnchen- oder Fischaroma. Mit der Wahl des richtigen Materials wäre also ein erster Grundstein gesetzt, um Ihrem Haustier die Zahnpflege nicht noch schwerer zu machen.
Denn mit Tieren ist es wie mit Kindern: es braucht schon etwas Überzeugung und Übung, damit sie sich die Beißerchen putzen lassen. Deshalb fangen wir am besten schon im Welpenalter an, um Hund oder Katze an das Zähneputzen zu gewöhnen. Das ganze kann spielerisch aufgezogen werden und erspart allen Beteiligten später viel Stress. Wie genau Sie Ihr Tier langsam aber sicher an das Zähneputzen gewöhnen sehen Sie, wenn Sie links auf das Bild klicken.
Zahnpflege-Gel.
Wem das tägliche Putzen zu mühselig ist, oder wenn Mietzi und Bello das gar nicht witzig finden, für den gibt es auch ein spezielles Zahnpflege-Gel.
Dieses enthält verschiedene Enzyme, die helfen, den Zahnbelag zu entfernen. Dieses Gel muss nicht eingebürstet werden, sondern wird mit dem Finger direkt auf die Zähne aufgetragen. Wie Sie auch diese Art der Zahnpflege Ihrem Tier richtig Nahe bringen finden Sie heraus, wenn Sie auf das Bild rechts klicken.
Kaustreifen zur Zahnpflege.
Kauen, was das Zeug hält.
Wie wir ja bereits wissen, bilden sich erst Zahnbeläge und in der Folge Zahnstein, da unsere Haustiere nicht mehr ihre Beute zerreißen müssen. Und richtiges Kauen fällt auch meistens flach.
Spezielle Kau-Produkte sollen helfen, dass sich vor allem Hunde, durch das Kauen und Benagen mechanisch den Zahnbelag entfernen. Ein paar Produkte haben eine spezielle Form, die helfen soll, Zahnbelag besser zu entfernen. Andere enthalten wie das Zahnpflege-Gel spezielle Enzyme.
Wichtig ist halt, dass der Hund Spaß dran hat und das Produkt intensiv „bearbeitet“. Denn wenn er es nach 2 Sekunden liegen lässt, nutzt das alles nichts. Wie’s geht gibts auch hier links auf dem Bild – aber das sollten alle bereits kennen.
Übrigens gibt es auch spezielle Futtersorten, die helfen, die Zähne zu pflegen und Zahnbelag weitestgehend zu vermeiden bzw. zu entfernen.
Mindestens einmal im Jahr zum Check.
So wie Sie regelmäßig zu Ihrem Zahnarzt zur Kontrolle gehen (sollten), empfehlen wir, auch Ihren Hund oder Ihre Katze mindestens einmal im Jahr beim Tierarzt vorzustellen.
Dies kann zum Beispiel im Rahmen der Impfung erfolgen. Und auch bei der Allgemeinuntersuchung kann ein Blick auf die Beißerchen geworfen werden, um den Zustand der Zähne zu kontrollieren. Sollten Sie jedoch bemerken, dass Ihr Haustier plötzlich nicht mehr fressen mag oder Schmerzen hat, wenn Sie es am Maul anfassen, suchen Sie bitte so bald wie möglich Ihren Tierarzt auf.
Wir hoffen, dass Sie mit unserer Informationsreihe „Zahn um Zahn“ einen kleinen Einblick in die Zahngesundheit unserer Haustiere bekommen haben.
Noch Fragen?
Dann schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an.
Herzlichst, Ihr
DR.TIER
Dr. med. vet. Stefan Kuscha
Egmating. München.